Samstag, 19. April 2014

Karsamstag: Ostern ist Familie - und Religion.

Es ist Samstag. KARsamstag. Das bedeutet Familienzusammentreffen am Nachmittag. Bei meinen Eltern. Mit meinen Geschwistern und deren Familien. Wie fast eh immer schon. Davor waren diese Karsamstagstreffen bei meiner Oma...mit meinen Tanten, Onkeln, Cousins und Cousinen.
Ostern ist fast so wichtig wie Weihnachten - zumindest wenn man aus so einer katholischen Familie kommt wie ich.
Da hilft es auch gar nichts, wenn man in seiner Familie als Inbegriff der Rebellin gilt: Engagemnent bei den linken StudentInnen, ein uneheliches Kind, Hochzeit mit einem Kabarettisten, dem Vater des Kindes, leider nur standesamtlich, weil der zuvor schon mal kirchlich verheiratet war, ein zweites Kind, Scheidung, Engagement bei den Grünen, seit Jahren wechselnde Beziehungen.
Aber: Ich bin immer noch nicht aus der Kirche ausgetreten.
Ich behaupte dann immer, das läge daran, dass ich es meinen Eltern nicht antun möchte, dass ich - falls ich vor Ihnen sterbe- kein kirchliches Begräbnis bekomme. Und das stimmt auch so. Aber nur zum Teil.
Ich habe zwei Taufkinder. Meinen Neffen und den jüngsten Sohn meiner besten Freundin, der am selben Tag Geburtstag hat wie ich. Für mich bedeutet Taufpatin sein, die beiden ein wenig im Auge zu behalten - und für sie da zu sein - als Ergänzung in ihrem Leben. Die beiden sind jetzt 13 und 14.
Und bis sie gefirmt sind - die beiden leben in Familien, bei denen man damit rechnen kann, dass die Kinder gefirmt werden - bleib ich noch Kirchenmitglied....denn: Man stelle sich vor, die fragen mich, ob ich auch ihre Firmpatin sein möchte - und ich muss dann drauf antworten: "Tut mir leid! Geht nicht! Ich bin ausgetreten." Dass das nichts an meinem Verhältnis zu meinem Taufkind ändert, weiß und spüre ICH. Aber kann ich sicher sein, dass mein Taufkind das nicht mißversteht? Schließlich und endlich hat genau die Taufe unsere spezielles Verhälnis begründet. Und kann ich sicher sein, dass die Eltern meiner Taufkinder das nicht mißverstehen? Schließlich haben sie mich als Taufpatin für ihre Kinder ausgesucht - uns damit wohl bestimmte Erwartungen verknüpft.
Natürlich...ich könnte mit Ihnen reden...
Wir könnten über unser Innenverhältnis philosophieren....und über die Symbolik von religiösen Ritualen...und über die Amtskirche im Allgemeinen und im Besonderen...und über die historische Rolle der katholischen Kirche...und über die unzähligen Fälle sexuellen Missbrauchs...und über die Frauenfeindlichkeit....und wir wären uns einig. In allen Punkten. Aber nicht unbedingt in der Konsequenz.
Denn: Wenn du aufgewachsen bist...in so einer engen Verbindung mit einer Glaubensgemeinschaft...mit Erinnerungen an Pfadfinder und Jungschar und so...dann hats du viele schöne Erinnerungen. Nicht an Glaubensinhalte sondern an Menschen. Und was man zumindest MIR vermittelt hat, zwischen all den Regeln: Raum. Freiraum für Spiritualität. Kirche ist für mich also auch Trägerin von Spiritualität. Und das ist es, was ich an ihr schätze: Dass sie groß, alt, organisiert und verwurzelt genug ist, der Rolle als Trägerin von Spiritualität gerecht zu werden.
Allein ihre Existenz vermittelt Sicherheit: Nicht nur ihren Mitgliedern.
Ein sicheres Feindbild ist viel wert.


Freitag, 18. April 2014

Am Anfang

Jetzt hab ich ihn also - meinen Blog! So einfach geht das also. Ich kanns noch gar nicht glauben.
Mein fb-posting "Wer kann mir eine brauchbare free blog-software empfehlen, die Windows 8 - kompatibel ist? Und auch für MICH einfach zu installieren?" ist gerade mal 49 Minuten alt. - U. hat mir diesen Tipp gegeben. Und schon bin ich da!
Darf man in einem Blog Smileys verwenden? Keine Ahnung. Ich fang einfach an zu schreiben - und werde schon sehen was passiert.